Die Geschichte der Sommerzeit in Deutschland ist lang: Im Kaiserreich wurde schon vor 100 Jahren die Zeit zwei Mal im Jahr umgestellt, um den „natürlichen Zeitrhythmus“ an die längere Helligkeit anzugleichen, wie es hieß. Der Versuch wurde schon nach drei Jahren wieder eingestellt. Jahre später, während des Dritten Reichs, gab es wieder einen neuen Anlauf. Damals war die Begründung, dass dadurch das Tageslicht besser ausgenutzt werden könne und somit eine Stunde mehr Arbeitszeit zur Verfügung stünde – auf die ganze Bevölkerung umgerechnet
ein nicht unerheblicher ökonomischer Faktor. Nach dem Krieg kam aus dem gleichen Grund zur Sommerzeit von Ende März bis Ende September noch die Hoch-Sommerzeit von Mai bis Juni hinzu: Hier wurde die Uhr um eine weitere Stunde vorgestellt. Durch die weitestgehend zerstörte Infrastruktur kam der Ausnutzung des Tageslichts eine bedeutende Rolle zu.
Von 1950 bis 1979 tat sich in Deutschland nichts mehr – die Uhren zeigten das ganze Jahr über die gleiche Zeit. Doch dann konnte sich Deutschland nicht mehr gegen den Druck der anderen europäischen Länder wehren und die Sommerzeit wurde eingeführt. Seit 1996 wird die Uhr europaweit an den gleichen Tagen vor- und zurückgestellt.